21:21-Abwehrschlacht zwischen Freilassing und Traunreut

Die erste Herrenmannschaft der Handballer vom ESV begrüßte vergangenen Samstag den TuS Traunreut zum Derby in der Sporthalle im Badylon. Aufgrund vieler Verletzungen und Erkrankungen konnte man – dank Unterstützung aus der zweiten Mannschaft – nur auf elf Spieler zurückgreifen. Dieser Rumpfkader zeigte aber, wie schon in den letzten Partien, eine beachtliche Leistung.

Von den ersten Minuten an war zu erkennen, dass das Derby hart umkämpft sein wird und sich in der Defensive entscheiden wird. Beide Reihen standen gut im Abwehrverbund und zwangen sich so gegenseitig dazu, aus schwierigen Lagen abzuschließen. Folgerichtig gab es wenig Tore zu bejubeln – den Fans strahlte nach über zehn gespielten Minuten nur ein 2:2 von der Anzeigentafel entgegen. In den nachfolgenden zehn Minuten fanden die Offensiven immer öfter Lücken und konnten so etwas mehr Tore erzielen. Nach einer Auszeit der Gäste konnten diese innerhalb von vier Minuten dem ESV auf 4:8 enteilen. Diesen Negativlauf konnte ESV-Trainer Ewald mit einer Auszeit unterbrechen. In den knapp sechs Minuten bis zur Halbzeitpause konnten die Eisenbahner den Spieß sogar umdrehen und mit einem 6:0-Lauf zum 10:8-Halbzeitstand in Führung gehen.

Mit dem Selbstvertrauen aus den letzten Minuten kam der ESV auch aus der Kabine aufs Spielfeld. In der zweiten Halbzeit konnte das Freilassinger Publikum dann einen Schlagabtausch auf Augenhöhe erkennen: 13:11 in der 36. Minute, 15:13 in der 43. Minute und 18:16 in der 48. Minute. Die Eisenbahner haben es versäumt in dieser Phase davonzuziehen und so für eine Vorentscheidung zu sorgen. In den letzten zehn Minute musste man dann der dünnen Personaldecke Tribut zollen und konnte sieben Minuten keinen Treffer erzielen. Die Traunreuter konnten mit einem 4:0-Lauf plötzlich mit zwei Toren in Führung gehen. In dieser Phase hielt Keeper Stefan Toch die Ewald-Sieben mit einigen sehenswerten Paraden im Spiel. Der ESV konnte sich aber wieder fangen und durch Simon Deckenbrock ausgleichen. Die letzten zwei Minuten gestalteten, wie schon in den letzten beiden Spielen wie ein wahrer Krimi – nur dieses Mal mit einem bessern Ausgang wie in den Vorwochen. Keines der Teams konnte den letzten Angriff erfolgreich abschließen und somit endete das torarme Derby mit 21:21.

Schon am kommenden Samstag geht es für die Freilassinger Herren wieder um zwei Punkte im heimischen Badylon. Zu Gast sind um 18:00 Uhr die Freunde vom TuS Prien. Gegen die noch sieglosen Chiemseer will der ESV trotz weiterhin dünnem Kader wieder punkten.

Für den ESV spielten Stefan Toch und Tiard Brinkmann im Tor, sowie Maxi Toch (1), Marlon Klier, Ivo Nedic (4), Dominik Kokot (3), Simon Deckenbrock (9/3), Dennis Kiermeier, Lukas Maushammer (1), Daniel Metzner (1) und Florian Kleff (2).

Spannung bis zum Schluss im Samstag Abendkrimi

Mei, was wäre nicht alles möglich gewesen, der ESV Freilassing Handball hat es leider wieder selber versemmelt. Aber der Reihe nach.

Nach der bitteren Niederlage gegen den TSV Haar letzte Woche und der Erkenntnis, dass der Saisonstart nun wirklich in die Hose gegangen ist, wartete am vergangenen Samstag einer der größten Brocken in der Bezirksliga. Der Bezirksoberligaabsteiger SBC Traunstein. Alles kein Problem, wären da nicht weiterhin die großen Verletzungssorgen bei Freilassing und die durchaus schlechte Ausgangslage. Der ESV befindet sich zur Zeit mehr oder weniger im Tabellen-Nirvana während Traunstein nach zwei Siegen in zwei Spielen der lachende Tabellenführer ist. Nachdem Trainer Andi Ewald gut daran tat, sein Konzept nicht vollends über den Haufen zu werfen, konzentrierte man sich in der Spielvorbereitung viel auf die Abwehr, die in den Spielen zuvor doch noch recht löchrig war. Auch gab man personellen Experimenten aufgrund der Spieleranzahl ganz klar eine Absage. Jeder sollte und wollte nun noch mehr seine “Arschbacken zusammenkneifen” und noch mehr für den Erfolg einsetzen.

Und siehe da, die angetretene Freilassinger Rumpftruppe war gleich zu Beginn hellwach und mindestens mit Traunstein auf Augenhöhe. 6:6 Tore nach 15 Minuten sprachen für sich. Auch wenn der Traunsteiner Sportbund in der Folgezeit auf 8:6 erhöhen konnte, blieben die Freilassinger Arschbacken dicht und konnten wiederum auf 8:8 ausgleichen. Mit 11:9 ging es mit zwei Toren Rückstand in die Pause. Und obwohl Freilassing durch 6 Zeitstrafen viel in Unterzahl agieren musste, war man doch mit der Einstellung der Mannschaft sehr zufrieden.

Die zweite Hälfte begann aber zunächst mit Vorteilen auf Traunsteiner Seite und diese war recht schnell mit 14:10 in Führung. In dieser Spielphase zeigte sich nun wunderbar, dass Freilassing viel aus den beiden Niederlagen zuvor mitgenommen hat. Man steckte die Köpfe nicht in den Sand, kniff die Arschbacken zusammen und stellte eine Abwehrreihe auf die Platte gegen die Traunstein erstmal kein Konzept fand. Geduldig arbeitete sich der ESV nun immer weiter an den SBC heran, bis man schließlich in der 52. Minute zum 19:19 ausgleichen konnte. Die folgende Crunchtime war beste Werbung für Südostbayerischen Handball. Es folgte ein offener Schlagabtausch, in dem immer wieder Traunstein in Führung ging und Freilassing prompt ausgleichen konnte. Beim Spielstand von 23:23 und noch 29 Sekunden Spielzeit auf der Uhr war der ESV Freilassing im Ballbesitz und Trainer Ewald zog seine letzte Auszeit, um den letzten Angriff vorzubereiten. Leider konnte dieser nicht richtig zu Ende gespielt werden und etwas zu schnell kam der letzte glücklose Torwurf, wodurch Traunstein noch einmal in den letzten 10 Sekunden am Ball war. Durch ein Foul konnte dieser Angriff noch unterbunden werden, was nach Ablauf der Spielzeit einen direkten Freiwurf für Traunstein bedeutete. Diesen konnten der SBC auch tatsächlich zum Freilassinger Entsetzen verwandeln. Nach hartem, aber stets fairen Kampf, trennten sich zwei an diesem Abend gleichstarke Mannschaften leider mit 24:23 für den SBC Traunstein.

Für den ESV wäre zumindest ein Punkt ein verdienter Lohn und vor allem auch ein Lichtblick in dieser schwierigen Phase gewesen. Schwamm drüber – auf diese Leistung kann man aufbauen. Das nächste Derby folgt bereits am kommenden Samstag um 18:00 Uhr im heimischen Badylon gegen den TuS Traunreut.

Für den ESV spielten Stefan Toch und Tiard Brinkmann im Tor, sowie Daniel Metzner (2), Jakob Burgthaler, Maxi Toch (1), Ivo Nedic (1), Dominik Kokot (4), Max Althammer (2), Simon Deckenbrock (10/4), Florian Kleff (2) und Marlon Klier (1).

Verletzungspech zur Niederlage

Wär halt alles nicht so schlimm, wenn sich unser Kapitän Ferdl Pfersch nicht verletzt hätte. Man nimmt ja vieles in Kauf, aber sowas braucht keine Mannschaft zu Beginn einer Saison.

Aber der Reihe nach. Nach der Auswärtsniederlage gegen Anzings Reserve letzte Woche, wollten die Handballer des ESV Freilassing zuhause unbedingt gegen den TSV Haar aus dem Münchener Umland gewinnen. Volle Halle – es war angerichtet. Und es lief gut gegen nur acht angereisten Haarer in den ersten 25 Minuten. 16:10 hieß es zu diesem Zeitpunkt. 16:13 leider schon zur Halbzeitpause. 22:18 dann nach 41 Minuten. Dann verlor der ESV Freilassing komplett die Kontrolle. In der 46. Minute konnte Haar das erste Mal ausgleichen, zur 52. erstmals in Führung gehen und zur 60. schließlich gewinnen.

Schwamm drüber – wäre da nicht diese […] 57. Minute …

Für den ESV spielten Tiard Brinkmann und Mirco Thalmann im Tor, sowie Maxi Toch (3), Jakob Burgthaler (4), Marlon Klier (1), Ivo Nedic (2), Ferdinand Pfersch (5), Dominik Kokot (3), Max Althammer, Simon Deckenbrock (11/5), Daniel Metzner und Trainer Andi Ewald

Verdiente, aber bittere Auswärtsniederlage gegen SV Anzing II

Nach dem souveränen Auftaktsieg letzte Woche ging es am vergangenen Sonntag ins Münchner Umland zur Reserve des Bayernligisten SV Anzing.

Diese war in der letzen Saison gemeinsam mit dem SBC Traunstein aus der Bezirksoberliga in die Bezirksliga abgestiegen und somit in dieser Saison Gegner unseres ESV Freilassings. Trotz eines etwas dezimierten Kaders malte man sich natürlich erhebliche Gewinnchancen aus. Die Vorbereitung war immerhin lang und anstrengend. Trainer Andi Ewald zog mit gewöhnlichen und ungewöhnlichen Trainingseinheiten, unter Ausnutzung sämtlicher gängiger technischer Hilfsmittel, alle Register.

Dementsprechend war man für den Angriffsfall gegen jede Form der angewannten Abwehr des Gegners, ob offensiv mit 3-2-1, 5-1 oder mit klassischer 6-0 Abwehrreihe bestens gerüstet. Anzings Reserve startete mit einer effektiven 6-0 Abwehr und konnte so zu Beginn der ersten Hälfte den Freilassinger Angriff ganz gut unterbinden, so dass der ESV nach 10 Minuten bereits mit 1:5 zurücklag. Allerdings ließ sich Freilassing in dieser Phase nicht aus der Ruhe bringen. Es folgten fünf extrem starke Minuten des ESVs und konnte mit 6:0 Toren in dieser Phase vorläufig mit drei Toren in Führung gehen. Diesen Abstand nahm man dann auch mit in Halbzeitpause. 15:12 stand es da für den ESV Freilassing.

Die zweite Hälfte begann vielversprechend, man konnte zwischenzeitlich den Vorsprung sogar auf fünf Tore zum 20:15 zur 35. Spielminute ausbauen. Endstand des Spiels war eine verdiente 26:30 Niederlage. Was war passiert? Die viertel Stunde zwischen 35. und 50. Minute nutzte der SV Anzing II zu einem sage und schreibe 10:2 Zwischenspurt, der dem ESV fast völlig den Zahn zog. Auf Freilassinger Seite war diese Phase von vielen Unkonzentriertheiten, technischer Fehler und vor allem mangelnder Abwehrbereitschaft geprägt. Man fing sich zwar noch die letzten 10 Minuten, aber die Niederlage war bereits besiegelt.

Nächsten Samstag, den 01.10.2022, kommt der TSV Haar ins heimische Badylon. Man wird die Tabellensituation zu korrigieren versuchen. 

Für den ESV spielten Stefan Toch im Tor, Maxi Toch (4), Jakob Burgthaler (5), Marlon Klier, Daniel Metzner (1), Ferdinand Pfersch (4), Leo Hartmann, Dominik Kokot (1), Maxi Althammer (2), Simon Deckenbrock (3) und Florian Kleff (6).

ESV-Herren starten mit Heimsieg in die Saison

Für die 1. Herrenmannschaft des ESV Freilassing stand am vergangenen Samstag der Auftakt in die Handball Saison 2022/23 an. Zu Gast in der Badylon Halle war der TuS Raubling. Der TuS stellte sich in der letzten Saison als Angstgegner der Eisenbahner heraus – nur gegen den Gegner vom Inn konnte man keinen einzigen Punkt holen. Dementsprechend groß war die Motivation im Lager der Grenzstädter sich für die letzte Saison zu revanchieren.

Bis in die Haarspitzen motiviert, aber von einigen Ausfällen gebeutelt, betrat das Team um Trainer Andi Ewald die Platte. Von der ersten Minute an war zu erkennen, dass der ESV die zwei Punkte in der Halle behalten will. In der Abwehr stand gleich ein Bollwerk und vorne spielten die Eisenbahner mit viel Geduld ihre Angriffe aus. Folgerichtig stand nach zwölf Minuten ein 6:2 zu Buche und die Gäste sahen sich gezwungen ihre Auszeit zu nehmen. Diese trug kurzzeitig Früchte und die Raublinger konnten bis auf ein Tor rankommen. Doch der ESV hatte prompt die passende Antwort parat und konnte sich wieder absetzen – über ein 12:7 konnte man sich bis zur Halbzeitpause auf 17:9 absetzen.

In der Halbzeit war den Eisenbahnern bewusst, dass man nicht nachlassen oder sich auf dem Vorsprung ausruhen durfte. Und auch in Durchgang zwei zeigten die Mannen um Trainer Ewald eine gute Leistung. Bis zur 42. Minuten konnte der Vorsprung sogar auf zehn Tore ausgebaut werden. Die ESV-Abwehr stand stets kompakt und hatte eine Antwort auf das Positionsspiel der Raublinger parat – konnten die Gäste die Defensive doch einmal überwinden, scheiterten Sie häufig an Stefan Toch, der einen wahren Sahne Tag erwischte und zahlreiche Paraden verbuchen konnte. Auch eine Auszeit der Gäste konnte den Ausgang des Spiels nicht mehr verändern. Erst in den letzten fünf Minuten konnte Raubling noch ein paar Unkonzentriertheiten der Freilassinger nutzen und noch einmal auf 30:23 rankommen. Kurze Zeit später konnte der ESV aber einen ungefährdeten 31:23-Sieg vor heimischem Publikum feiern.

Schon am kommenden Sonntag wartet eine, wenn nicht die schwierigste Aufgabe der Saison auf den ESV. Um 16:00 Uhr ist man zu Gast beim BOL-Absteiger, der Bayernligareserve des SV Anzing. Im Sportzentrum Anzing wird der ESV alles in die Waagschale werfen, um auch in der Fremde zu punkten.

Für den ESV spielten Stefan Toch und Tiard Brinkmann im Tor, sowie Maxi Toch, Jakob Burgthaler (1), Ferdinand Pfersch (4), Thipsavath Rattanasamay, Dominik Kokot (4), Simon Deckenbrock (11/2), Dennis Kiermeier, Lukas Maushammer (1), Leonhard Hartmann (7), Florian Kleff (3) und Andreas Ewald.