Desaströse erste Hälfte sorgt für bittere 31:24-Niederlage in Salzburg
Alles war angerichtet für ein spannendes Derby. Die Freilassinger Handballer waren beim Aufwärmen wach und motiviert. Auch den Salzburgern war die Bedeutung des Spiels anzusehen – auch sie waren voll fokussiert. Vor dem Spiel gab es zwei Wiedersehen, zum einen mit Darko Milinovic, der einige Jahre auf Seiten des ESV spielte. Zum anderen mit dem Co-Trainer der Gastgeber aus Salzburg, dem ehemaligen Trainer der ESV-Damen Ivan Meter.
Doch alte Freundschaften waren mit Spielbeginn vergessen. Die Gastgeber von der SG UHC/SHV Salzburg konnten als erstes anschreiben, und bis zur 8. Spielminute blieb das Spiel ausgeglichen, Salzburg führte meist mit einem Tor. In der Anfangsphase bauten die Salzburger ihr Spiel ruhig auf und spielten lange durch die eigenen Reihen, bis sie zum Abschluss kamen. In der Abwehr passten sich die Eisenbahner an dieses Tempo an und eröffneten den Gastgebern so oft große Lücken für einfache Tore. Als die Österreicher dann ihr Tempo erhöhten, konnte das die ESV-Abwehr nicht tun. So konnten die Salzburger ohne Gegenwehr, Angriff um Angriff einfachste Tore erzielen. In der ESV-Abwehr kämpfte jeder für sich alleine, kein Aushelfen, keine Bewegung: kollektiver Tiefschlaf. Folgerichtig nahm Michael Schwarz, an diesem Tag Spielertrainer für den beruflich verhinderten Coach Hubal, seine erste Auszeit. Doch auch diese zeigte keine Wirkung. Hinten blieb man schläfrig und im Angriff fehlte Bewegung und Druck aufs Tor. So konnte der UHC/SHV nach 20 Minuten mit einer komfortablen 15:5-Führung aufspielen. Erst als sich der Spielertrainer selbst in die Partie brachte kam im Angriff mehr Bewegung ins Spiel der Grenzstädter, und man konnte die eigene Toranzahl bis zur Halbzeit wenigstens verdoppeln.
Mit dem 21:11-Halbzeitstand für die Salzachstädter war aber schon nach 30 Minuten klar, wer dieses Derby für sich entscheiden wird. Die Aufgabe für den ESV in Halbzeit zwei war Schadensbegrenzung zu betreiben. Man wollte sich nicht abschlachten lassen und den zahlreich mitgereisten Fans wenigstens etwas zeigen.
Die zweite Halbzeit kurz zusammengefasst: die Abwehr stand nun besser, es wurde dem Nebenmann ausgeholfen und die Absprachen, vor allem gegen den Kreisspieler klappten besser. Im Angriff brachte allen voran, der an diesem Tag beste Werfer, Simon Deckenbrock mehr Tempo ins Spiel und konnte sich so acht Mal in die Torschützenliste eintragen. Für eine Aufholjagd reichte es aber nicht, dafür unterliefen den Eisenbahner doch zu viele technische Fehler. Jedoch konnte man etwas Ergebniskosmetik betreiben und die Gastgeber nur noch zehn Tore werfen lassen. So konnten die Österreicher mit 31:24 verdient die ersten beiden Punkte der Saison einsammeln.
Den Freilassingern war nach dem Spiel klar, an was es am heutigen Tag gelegen hat – eine gute Basis für diese Trainingswoche.
Zumal diesen Sonntag schon das nächste Derby auf den ESV wartet. Mit dem SB Chiemgau Traunstein kommt ein BOL-Absteiger und Favorit auf den Titel in die Sporthalle Mitterfelden. Die Traunsteiner konnten dieses Wochenende gegen den TuS Traunreut ihren Saisonauftakt souverän gewinnen. Der ESV wird zahlreiche Unterstützung von den Fans brauchen, um den Goliath ärgern zu können. Anwurf Sonntag in der Sporthalle Mitterfelden ist wieder um 18:00 Uhr.
Für den ESV spielten:
Stefan Toch, Michael Diepenbruck und Tiard Brinkmann im Tor, sowie Fabian Sattler (4 Tore/davon 1 7m), Jakob Burgthaler, Christian Abel (4/1), Sebastian Gertzen (2), Ferdinand Pfersch (3), Michael Schwarz (3), Dominik Kokot, Simon Deckenbrock (8), Franz Dörfel und Lukas Maushammer.