Beste Saisonleistung reicht gegen Landesliga-Reserve aus Anzing nicht für Punkte
Der Saisonstart für die Handballer des ESV Freilassing verlief alles andere als Rund. Nach vier Spieltagen befindet man sich mit 0:8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz und ist so früh in der Saison im Abstiegskampf angelangt.
Letzten Samstag erwartete die Handballer aus der Grenzstadt die weiteste Auswärtsreise der Saison. Beim SV Anzing, der mit der ersten Mannschaft letzte Saison aus der Bayernliga abgestiegen ist, wartete die dritte Mannschaft – ein Team mit einigen jungen und talentierten Spielern und schon vier Punkten aus den ersten zwei Spielen auf dem Konto.
Das Selbstbewusstsein und -verständnis im Lager des ESV ist nach dem unglücklichen Saisonstart ist dementsprechend angekratzt. Das spiegelte sich auch in den ersten Spielminuten wider. Gegen die offensive 3:2:1-Deckung, die beim SV Anzing durch den ganzen Verein hinweg praktiziert wird, fehlten den Freilassingern die kreative Angriffsmittel. Folgerichtig konnte der Gastgeber mit 3:0 in Führung gehen. Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten fand der ESV dann langsam, aber sicher Wege zum Torerfolg zu kommen. Nach 18 Minuten und dem Spielstand von 8:4 konnte der ESV in der Abwehr einen Zahn zulegen. In den letzten Spielen noch löchrig wie ein schweizer Käse, stand die ESV-Deckung nun besser und nun tat sich der Gastgeber aus Anzing im Angriff schwer. So konnten die Grenzstädter mit einem 4:0-Lauf in vier Minuten ausgleichen und den Gastgeber zu einer Auszeit zwingen. Auch nach dieser blieb das Spiel ausgeglichen, der ESV konnte in Führung gehen, die Anzinger glichen aus. Mit 30 Sekunden auf der Anzeigetafel ging der ESV in den letzten Angriff der ersten Spielhälfte und hat die Chance mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Die Freilassinger verspielten jedoch die Gelegenheit und im Gegenstoß konnten die Anzinger eine Sekunde vor Schluss den Führungstreffer erzielen. Da haben die ESVler die letzten Sekunden – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – verschlafen.
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Anzinger Löwen und die Freilassinger liefen einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Beim Stand von 16:14 konnten die Eisenbahner dann aber erneut einen beeindruckenden Lauf hinlegen. Mit fünf Treffern in Folge konnte man binnen fünf Minuten das Spiel drehen und mit 16:19 in Führung gehen. Dieser Lauf zwang den Gastgeber dazu, aus seiner eingespielten 3:2:1-Deckung in die defensive 6:0 zu wechseln – ein seltenes Abweichen vom eigenen Weg der Löwen.
Die folgenden zehn Minuten waren dann aber von Nervosität auf beiden Seiten geprägt. Den Zuschauer beschlich mit der Zeit das Gefühl, die Freilassinger hatten Angst davor die ersten Punkte einzufahren. Die Löwen aus Anzing konnten aus der nervösen Phase schneller herauskommen und sich somit wieder in Führung spielen und schlussendlich mit 25:22 gewinnen.
Die Eisenbahner müssen auch nach dem fünften Saisonspiel auf die ersten Punkte warten, die mit Abstand beste Saisonleistung reichte wieder nicht aus. Jedoch konnte man eine starke Anzinger Mannschaft, die in der Bezirksliga vorne mitspielen wird über 60 Minuten fordern, die Löwen mussten sogar von ihrem altbewährten, eingespielten Spielsystem abweichen. Mit der Abwehrleistung dieser Partie und einem verbessertem Torabschluss sind die ersten Punkte für den ESV nur noch eine Frage der Zeit – der Knoten muss nur endlich platzen.
Am Sonntag gibt es dafür schon die nächste Möglichkeit: Um 18:00 Uhr ist Anwurf im Eisenbahner-Duell zwischen Freilassing und Rosenheim. Im vorletzten Heimspiel des Kalenderjahres freuen sich die Herren wieder über zahlreiche Zuschauer in der Sporthalle Mitterfelden.
Für den ESV spielten:
Stefan Toch und Thomas Heinen im Tor, sowie Fabian Sattler (4), Jakob Burgthaler (3), Christian Abel (2), Maxi Toch, Sebastian Gertzen (1), Ferdinand Pfersch (3), Thipsavath Rattanasamay, Dominik Kokot (1), Simon Deckenbrock (3), Lukas Maushammer (1), Franz Dörfel (2) und Mathias Toch (2).